Alles dreht sich (Klinik Königshof)

Alles dreht sich

Es ist sehr heiß im zum Büro umfunktionierten Dachgeschoss eines Einfamilienhauses. Draußen herrschen sommerliche 30 Grad, drinnen mindestens 35. Die zwei Eigentümer eines kürzlich gegründeten Start-ups arbeiten intensiv an einem Marketingprojekt, dessen Deadline immer näher rückt. Da dreht sich einer der beiden plötzlich auf seinem Stuhl und gleitet zu Boden – bleibt liegen, beginnt stark zu schwitzen und klagt über massiven Drehschwindel mit Übelkeit. Er bittet seinen Kollegen, einen Arzt zu rufen. Selbst kann er sein Handy nicht mehr bedienen. Im Krankenhaus stellen die Ärzte eine Entzündung des Gleichgewichtsorgans fest und behalten ihn drei Tage stationär unter Beobachtung. Zum Glück war es kein Schlaganfall, bei dem ebenfalls starke Schwindelsymptome oft in Kombination mit Sprachstörungen und Lähmungserscheinungen auftreten können. 

Fast jeder Dritte macht eine Schwindelerfahrung 

„Wie in dem oben genannten Beispiel kann Schwindel sehr bedrohlich wirken, ist aber selten ein Symptom für lebensbedrohliche Krankheiten“, weiß die Neurologin Sladana Trivic-Dimitrijevic, Oberärztin an der Klinik Königshof. „Er ist ein komplexes Phänomen, das in den verschiedensten Situationen auftreten kann. Häufig geht das Schwindelgefühl mit Begleitsymptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Ohrgeräuschen einher.“ Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen unsystematischem Schwindel, wie beispielsweise einem Benommenheitsgefühl bei zu niedrigem Blutdruck, und systematischen Schwindel, wie zum Beispiel Schwank- und Drehschwindel, bei dem man das Gefühl hat, dass der Boden, auf dem man steht, schwankt oder sich alles um einen dreht. In schweren Fällen ist der Schwindel auch mit einer kurzzeitigen Ohnmacht verbunden. „Fast jeder Dritte macht im Laufe des Lebens eine Schwindelerfahrung – und das nicht, weil er oder sie zu tief ins Glas geschaut hat oder sich auf einem Schiff in unruhigen Gewässern befindet“, berichtet die Neurologin. „Das Symptom kann mit unterschiedlichen körperlichen und seelischen Erkrankungen zusammenhängen.“

Damit wir uns aufrecht bewegen können, benötigen wir drei gut abgestimmte Sinne: das Gleichgewichtsorgan im Innenohr, den Sehsinn und die an der Haut, den Gelenken, Muskeln und Sehnen befindlichen Sensoren, den sogenannten Tast- und Tiefensinn. Wenn einer dieser Sinne geschädigt wird, beispielsweise durch eine Entzündung oder wenn das Gehirn als zentrale Schaltstelle aufgrund einer Erkrankung wie beispielsweise Multiple Sklerose oder Schlaganfall beeinträchtigt wird, kann es zur Störung der körperlichen Balance kommen, die sich in Schwindelgefühlen äußert. Aber auch manche Medikamente, wie unter anderem Beruhigungs- und Schlafmittel, Antiepileptika oder Antidepressiva, können Gleichgewichtsstörungen verursachen. Daher ist es auch wichtig, bei Schwindelproblemen zuallererst den Hausarzt aufzusuchen, da dieser in der Regel einen Überblick über Medikamenteneinnahmen des Patienten hat. 

„Da Schwindel vergleichsweise häufig vorkommt, ist es für den Patienten manchmal schwer zu entscheiden, wann eine ärztliche Untersuchung notwendig ist“, stellt Trivic-Dimitrijevic fest. „Auch einem gesunden Menschen kann gelegentlich schwindelig sein. Zum Arzt gehen sollte man auf jeden Fall, wenn ein Schwindelereignis sehr massiv ausfällt und zum Beispiel mit einer Ohnmacht oder anderen neurologischen Ausfällen verbunden ist, oder wenn das Problem häufiger auftritt“, so die Neurologin. „Leider gibt es Patienten, die Schwindel viel zu lange aushalten und Vermeidungsstrategien für schwindelerzeugende Situationen entwickeln – sich also zurückziehen und nur noch wenig bis gar nicht mobilisieren. Sollten Sie solche Verhaltensweisen feststellen, ist es höchste Zeit, zum Arzt zu gehen.“ Häufige Schwindelverursacher sind allerdings auch psychische Erkrankungen, wie unterschiedliche Ängste, Depressionen oder psychosoziale Konflikte. Insbesondere bei Menschen mit Phobien können externe Auslöser – Brücken, Treppen, enge Räume, weite Plätze sowie Menschenmengen – zu Schwindel führen.

Klinik Königshof verfügt über große Expertise

ALLES DREHT SICH – SCHWINDEL UND SEINE URSACHEN
Online-Vortrag am Dienstag, 8. Juni – 17 bis 18 Uhr
Anmeldung unter: klinik-koenigshof-krefeld.de/veranstaltungen

Direktregistrierung unter:
https://attendee.gotowebinar.com/register/7942699786988541455
Referentin: Sladana Trivic-Dimitrijevic, Oberärztin

Kontakt und Infos: Cornelia Kahlert, Referentin für Marketing und
Kommunikation@c.kahlert@ak-neuss.de // Tel.: 02151-82339996